Im 15. DGE-Ernährungsbericht analysiert und bewertet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) nach 2020 wieder umfassend die Ernährungssituation in Deutschland.
Die in regelmäßigen Abständenerscheinenden DGE-Ernährungsberichte sind ein wichtiger Gradmesser für die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung, ihre gesundheitlichen Auswirkungen und den Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse. Das betonte auch Eva Bell, Abteilungsleiterin Gesundheitlicher Verbraucherschutz/Ernährung im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Sie nahm den aktuellen Bericht heute auf einer Pressekonferenz von Chefredakteurin Prof. Ulrike Arens-Azevêdo, DGE-Präsident Prof. Dr. Bernhard Watzl und DGE-Geschäftsführerin Dr. Kiran Virmani entgegen: „Die DGE liefert als unabhängige wissenschaftliche Fachgesellschaft wichtige Forschungsarbeiten, Stellungnahmen und Positionen zur aktuellen Ernährungssituation in Deutschland“, sagte Bell. Sie unterstrich: „Der 15. DGE-Ernährungsbericht bietet erneut ein thematisch breites Spektrum wissenschaftlicher Arbeiten, die die Debatten um die künftige Ernährung sicherlich bereichern werden. Dass dabei Nachhaltigkeit als Rahmenthema aufgegriffen wird, zeigt erneut die Bedeutung, die Ernährung nicht nur für die Menschen, sondern auch für Umwelt und Klima hat.”
Der 15. Ernährungsbericht ist erstmals ausschließlich digital zum kostenfreien Download verfügbar. Er gliedert sich in drei Themenbereiche: Teil 1 „Ernährungssituation in Deutschland“ bildet die Ernährungs- und Gesundheitssituation in Deutschland ab. Teil 2 „Lebensmittelbezogene Aspekte“ beinhaltet unter anderem zwei bereits vorab veröffentlichte Kapitel zu stark verarbeiteten Lebensmitteln sowie die neuen Entwicklungen bei der Kennzeichnung durch den Nutri-Score. Im Teil 3 „Außer-Haus-Verpflegung“ beantworten drei weitere Forschungsvorhaben die Frage, welchen Beitrag die Außer-Haus-Verpflegung zur Nährstoffversorgung und zur Nachhaltigkeit leistet. Verschiedene Inhalte, wie die „Trendanalysen zum Lebensmittelverbrauch auf Basis der Agrarstatistik“, das Kapitel zu Übergewicht und Adipositas sowie die Ernährungssituation in deutschen Krankenhäusern und stationären Altenpflegeeinrichtungen anhand der Daten des nutritionDay-Projekts, schreibt der Bericht fort.
Andere Inhalte und Forschungsvorhaben, wie die Bayerische Verzehrsstudie III, die Kapitel zu Personalisierter Ernährung, Mikro- und Nanoplastik und neuartigen alternativen Proteinquellen sowie die „Ernährungs- und Gesundheitssituation in armutsgefährdeten Haushalten“ (MEGA_kids), das „Speisenangebot in der Systemgastronomie“ und die „Analyse und Bewertung gängiger Speisenproduktionssysteme in der Gemeinschaftsverpflegung“ wurden neu aufgenommen.
„Wir hoffen, dass der 15. DGE-Ernährungsbericht eine wertvolle Grundlage für die Weiterentwicklung der nationalen Ernährungspolitik und -forschung ist und eine breite Öffentlichkeit zum Nachdenken und Handeln anregt“, hob Chefredakteurin Prof. Ulrike Arens-Azevêdo bei der Vorstellung des Berichts hervor:Die Erkenntnisse unterstreichen nicht nur, dass die Ernährung nach wie vor eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen spielt. Sie machen auch deutlich, dass ein erhöhter Handlungsbedarf besteht – sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. „Es gilt weiterhin, die ernährungsmitbedingten Krankheiten zu reduzieren und zugleich die ökologischen Herausforderungen im Ernährungsbereich zu bewältigen. Ohne eine Ernährungswende sind diese Ziele nicht zu erreichen“,ergänzte Arens-Azêvedo abschließend.
Die DGE-Ernährungsberichte stellen eine objektive Informationsquelle für Politik, Wissenschaftler*innen, Medien, Fachkräfte sowie alle an Ernährungsthemen Interessierte dar. Die DGE gibt die Ernährungsberichte seit 1969 aufgrund eines Beschlusses der Bundesregierung und im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) heraus.