Mit dem DGE-Journalisten-Preis prämiert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) herausragende journalistische Arbeiten zu aktuellen Ernährungsthemen in den Kategorien Text und Bild.
Auf der Dreiländertagung der DGE, ÖGE und SGE in Bonn werden die diesjährigen Preisträger*innen geehrt: Dr. Jakob Simmank, Die ZEIT, Vivian Pasquet, SZ Magazin, Claudia Neumeier, Ilka Lorenzen und Ulrike Jährling, Redaktion Kakadu, Anja Schrum und Ernst-Ludwig von Aster, Deutschlandradio Kultur, Sherif Rizkallah, ZDFlogo! und Eva Heligensetzer mit dem Team von Fakecheck. 89 Journalist*innen reichten qualitativ hochwertige Beiträge ein. Mit insgesamt 10 000 EUR Preisgeld zeichnet der DGE-Journalisten-Preis wissenschaftlich fundierten Ernährungsjournalismus mit originellen und zielgruppengerecht aufbereiteten Arbeiten in fünf Medienkategorien aus.
Den Preis im Bereich Tages- und Wochenzeitungen erhält Dr. Jakob Simmank für seine Reportage „Hunger“, erschienen in der ZEIT vom 20.07.2023. Inspiriert von einem Podcast und der Frage, ob Intervallfasten verjüngen und das Leben verlängern kann, erzählt er über seinen Selbstversuch und seine Recherche nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Intervallfasten. Anschaulich und gut verständlich schildert Simmank seine Erlebnisse, vermittelt Verständnis für die Aussagekraft und Relevanz von Forschungsergebnissen und grenzt diese zu spektakulären Versprechen ab. Ein wunderbar unterhaltsamer Beitrag, der zugleich informativ und faktenreich ist.
In der Kategorie Publikumszeitschriften wird Vivian Pasquet für ihren Beitrag „Bauchentscheidung“, erschienen im SZ Magazin vom 05.01.2023 ausgezeichnet. Die Autorin wollte lernen, so intuitiv zu essen wie ihr wenige Monate alter Sohn – nur so viel, wie ihr Körper tatsächlich braucht. In ihrem Artikel setzt sie sich in einer kritischen Selbstwahrnehmung und anhand eines „Intuitiv Essen“-Onlinekurses mit dem Thema auseinander und nahm dabei sogar zu. Die Redakteurin befragt anerkannte Ernährungsexpert*innen und kommt zu guten, versöhnlichen Schlussfolgerungen. Ein insgesamt rundum lesenswerter Artikel mit der Erkenntnis, dass es mit Intuition allein nicht funktioniert.
In der Kategorie Hörfunk und Podcast zeichnet die Jury zwei Beiträge aus. Claudia Neumeier, Ilka Lorenzen und Ulrike Jährling erhalten den Preis für ihren Podcast „Werden wir durch Essen groß und stark?“ im Deutschlandfunk Kultur, Kinderprogramm Kakadu, vom 19.12.2023. Ein Beitrag, der die Nährstoffe, ihre Bedeutung für den Körper, für die Verdauung und eine gesunde Lebensmittelauswahl, Essen und Essenszubereitung gemeinsam mit Kindern erörtert. Kinder müssen essen, damit sie wachsen und gesund bleiben. Aber was genau ist gesundes Essen? Das finden die Redakteurinnen mit den Kindern gemeinsam heraus und gehen auf Entdeckungsreise, besuchen u. a. einen Kochkurs für Kinder und sprechen mit einer Ernährungsexpertin. Highlight des Beitrags ist ein witziger Sketch über einen Ausflug in die Funktion der Verdauungsorgane des Menschen. Die Autorinnen vermitteln anschaulich, sachlich-informativ und zugleich lebensnah und unterhaltsam. Vorzügliche Ernährungsaufklärung, die mit viel Praxisbezug begeistert, und auch als Unterrichtsmaterial geeignet ist.
Anja Schrum und Ludwig von Aster werden für ihren Beitrag „Hochverarbeitete Nahrung – Genuss mit später Reue? – Der Streit um hochverarbeitete Lebensmittel“ im Deutschlandradio Kultur, Zeitfragen – das Feature vom 09.05.2023 ausgezeichnet. Die Sendung beschäftigt sich unter anderem mit den diskutierten Risiken von stark verarbeiteten Lebensmitteln auf die Gesundheit, was es mit dem Nova-Score auf sich hat und wie Ernährungsexpert*innen und -mediziner*innen, die Lebensmittelindustrie sowie die Politik darüber denken. Mit ihrer differenzierten und informativen Darstellung ist dem Team ein gut verständliches Feature gelungen, in dem alle zu Wort kommen.
In der Rubrik Fernsehen erhält Sherif Rizkallah den Preis für „logo! extra: Wenn Kinder hungern“ im ZDF vom 20.11.2023. Mit seiner Vor-Ort-Reportage ist ihm ein beeindruckender, sehr bewegender Film zur Ernährungsarmut und zum Thema Hunger auf der Welt gelungen. Er zeigt für Kinder und Jugendliche eindrucksvoll und verständlich, wie sehr es das Leben bestimmt, wenn Essen nicht verfügbar ist. Berührend, ohne zu ängstigen, eindrücklich und ohne politisch zu werden, vermittelt der Autor einen realistischen Eindruck, was Kinder hierzulande ansonsten kaum nachvollziehen können.
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Bild: v. l. n. r: Anja Schrum, Ludwig von Aster, Dagmar von Cramm (DGE-Präsidium), Claudia Neumeier und Gordian Baur (Redaktion ZDF logo!).
© DGE, Foto: Tobias Vollmer, fotojetzt.com